Mit dem "Raum der Wünsche" bekommt die IGS einen Ort der Entschleunigung für den Schulalltag

Das hochmoderne und exzellent ausgestattete Schulgebäude der IGS Schlitzerland ist bereits im September eingeweiht worden. Schülerschaft und Lehrkräfte haben sich gut eingelebt und die Schule lebt und pulsiert in einem vielfältigen Alltagsgeschehen. Am 8. Februar hatten sich nun das Schulleitungsteam um Schulleiter Andreas Pitzer und diverse Lehrkräfte und Schülerinnen zu einer kleinen Einweihungsfeier zusammengefunden, um auch einem neuen Raum mit einem besonderen Konzept einen würdigen Start zu geben: Ab sofort wird der „Raum der Wünsche“ dem ganzheitlichen Schulleitbild der IGS einen neuen Fokus auf Entschleunigung und Achtsamkeit hinzufügen.

Die Achtklässlerin Mia gab der Einweihung einen großartigen musikalischen Einstieg, indem sie das Lied ‚Mad World‘ auf der Gitarre spielte und mit Gesang begleitete. Die Initiatorin des Raumkonzepts Katrin Geißler griff die Botschaft des Lieds für ihre Worte auf: „Wie wir in deinem Lied gehört haben, leben wir alle in einer manchmal ziemlich verrückten Welt. Wir sind fast immer auf dem Sprung - schneller, höher, weiter, besser!“ Sie beschrieb, dass der Leistungsdruck im Alltag, der Perfektionismus in der Gesellschaft, die mediale Reizüberflutung und ein Gefühl von Dauerverfügbarkeit in den letzten Jahren deutlich spürbarer geworden seien: „Das geht leider auch an den Kindern und Jugendlichen nicht vorbei und wir Lehrkräfte sehen uns in Schule täglich damit konfrontiert und nehmen die Folgen in Form von Überforderung, psychischen und auch physischen Erkrankungen zunehmend wahr.“

Dazu kämen selbstverständlich die alltäglichen privaten Sorgen der Kinder und Jugendlichen wie Streitereien in der Familie oder mit den Freunden, Trauer, finanzielle und gesundheitliche Sorgen. „Jeder Mensch hat ein persönliches Päckchen zu tragen, das mal schwerer und mal leichter wiegt. Der Raum der Wünsche möchte dieser Entwicklung und der jeweils persönlichen Situation der Menschen, die ihn nutzen, etwas entgegensetzen“, beschrieb sie. Das Ziel des Raumes ist es demnach, die Lebensthemen der Kinder und Jugendlichen vor die Lernthemen zu stellen und als Rückzugsort, Besinnungsort und Wohlfühlort für die Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte zu dienen.

Der Raum war als sogenannter „Schülerraum“ bereits seit Beginn der Planungen des neuen Schulgebäudes ab 2016 vorgesehen und wurde vom Kreis sehr großzügig und weitläufig geplant, wie Andreas Pitzer in seinen Grußworten unterstrich. Seine konkrete Bestimmung erhielt der „Raum der Wünsche“ aber erst in 2021, nachdem das Schulleitungsteam und die Gesamtkonferenz sich mit großer Zustimmung für diese Funktion als Ort der Entschleunigung entschieden hatten.

Bei der Suche nach finanzieller Unterstützung für die Ausstattung des Raumes wurde das Planungsteam, das sich aus Schülergruppen und Lehrkräften zusammensetzt, beim Schulelternbeirat fündig. Dieser finanzierte sehr großzügig das Mobiliar und die Materialien, die für die Nutzung des Raumes benötigt werden und leistete damit einen dankenswerten und großen Beitrag zur Schülergesundheit und hin zu einem ganzheitlichen Schulalltag. Ab Sommer 2022 konnten die Schüler-Arbeitsgruppe „Raum der Stille“ und auch die engagierten Lehrkräfte der Schule mit dieser Unterstützung den Raum gestalten und ausstatten, sodass ein einzigartiger und wertvoller Raum entstanden ist, der der Schülerschaft der IGS sehr zugutekommen wird. Der derzeitige Vorsitzende des Schulelternbeirats Rainer Manz zeigte sich bei seinem Besuch der Einweihung begeistert über den Raum und diese Investition der Eltern in die Zukunft der Kinder und Jugendlichen an der IGS.

Der Raum kann ab sofort genutzt werden und wird in allen Pausen betreut sein. Auch die Schülerinnen und Schüler haben die Idee des Raumes bereits vor seiner Eröffnung gut angenommen und unterstützt. Er ist für sie, von ihnen und mit ihnen gedacht und gemacht worden. In den ersten Pausen liegt die verantwortungsvolle Betreuungsaufgabe daher ganz in der Hand des Jahrgangs 10: Über 30 Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen – unter anderem auch die drei hochengagierten Schülersprecherinnen Corrie, Lilly und Fenja haben sich bereits bereiterklärt, jeweils in einem Zweierteam in den ersten großen Pausen den Raum zu betreuen und die Einhaltung der Nutzungsregeln in dieser Zeit sicherzustellen.

Zusätzlich haben sich 14 Lehrerinnen der IGS dazu bereiterklärt, der Schülerschaft jeweils in der zweiten großen Pause einen Entspannungsimpuls zu geben und sich auch mit vielzähligen Ideen maßgeblich an der Gestaltung des Raumes beteiligt. „Unsere Schülerinnen und Schüler können dank euch im Raum der Wünsche ab sofort Yoga ausprobieren, in ihrer Fantasie an einen malerischen Strand oder auf einen hohen Berg reisen und ihre Sinne neu erproben und kennenlernen“, richtete sich Katrin Geißler dankbar an die Kolleginnen.  

„Achtsam sein können wir überall – wir müssen uns nur daran erinnern“, war das Fazit der Einweihung. Der Raum der Wünsche wird diesen Impuls an der IGS sicherlich setzen und freut sich auf alle Nutzerinnen und Nutzer, die dem hektischen Alltag mit einem achtsamen Moment entgegenwirken wollen.

Zum Artikel im Schlitzer Boten geht es hier.