IGS is back on track


Englandfahrt im 8. Jahrgang erneut ein voller Erfolg

Bereits seit der fünften Klasse hatten die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 8 diversen Schwärmereien und Erzählungen ihrer Englischlehrkräfte über dieses Erlebnis zugehört. Nun war es nach coronabedingter Pause endlich so weit: Zum wiederholten Male startete die IGS an einem Sonntag mit 45 noch sehr müden Jugendlichen, denen aber allesamt die Vorfreude auf eine ereignisreiche Woche nach England ins Gesicht geschrieben stand. Die lange, aber lustige Fahrt ging im Reisebus insgesamt durch vier Länder – Deutschland, die Niederlande, Belgien und Frankreich, bevor sie nach einer kurzen Fährfahrt von Dünkirchen nach Dover am langersehnten Reiseziel England endete. Alle hatten damit gerechnet, dass es in England dem Klischee entsprechend ‚cats and dogs‘ regnen könnte. Dass allen Teilnehmenden milde, sonnige Tage bevorstehen würden, konnte niemand ahnen – daher war dies eine große und willkommene Überraschung.

Die Millionenstadt London war das erste Highlight der Reise. Dass eine zentrale Jugendherberge in London nicht mit einer deutschen Unterkunft vergleichbar ist, konnten die Schülerinnen und Schüler schnell feststellen. Die Zeit in London – einer der schönsten Städte der Welt – würde die Jugendlichen aber sicherlich für alles entschädigen. Am Montag stand nach einem kleinen Frühstück in besagter Jugendherberge zunächst eine Stadtrundfahrt mit einer Reiseführerin an. Sie erklärte den Jugendlichen und ihren begleitenden Lehrkräften Timo Hasenau, Christiane Schmidt, Philipp Elm und Katrin Geißler bei sehr dichtem und für den Busfahrer forderndem Verkehr anschaulich, welche unterschiedlichen Gegenden es in London gibt und was deren Besonderheiten sind. Dabei konnten sie einen ersten Blick auf diverse Sehenswürdigkeiten wie Westminster Abbey, die Houses of Parliament und Big Ben sowie typische viktorianische Häuser und verschiedene Wohngegenden werfen.

Ein berühmtes Wahrzeichen der Stadt, die Tower Bridge mit ihren kennzeichnenden Türmen - konnten die Jugendlichen nicht nur von außen bestaunen, sondern durften im Rahmen des Erlebnisses #InsideTowerBridge auch in das Innere der Brücke, das neben einem Museum mit Informationen über die Bauart und Geschichte der Brücke bei bestem Wetter auch einen grandiosen Blick über die Stadt bot. Glasböden in der Brücke gaben dabei den Blick auf die Fußgänger frei, die sich unter der Brücke bewegten und luden die Jugendlichen und Lehrkräfte zu Selfies und Fotos ein.

Dieser Blick aus dem Inneren der Tower Bridge sollte jedoch noch getoppt werden: Nach einer mit viel Geduld zu überwindenden Schlange konnten die Achtklässlerinnen und Achtklässler das Riesenrad London Eye besteigen, das in 30 Minuten pro Runde in bis zu 135 Metern Höhe den Blick über London freigibt. Trotz Höhenangst bei einigen und Nervosität bei so ziemlich allen – es traut sich letztlich die gesamte Gruppe in dieses Abenteuer und die Jugendlichen nahmen tolle Fotos und noch schönere Erinnerungen mit. Diese wurden im Anschluss bei einem gemeinsamen Abendessen im weitläufigen Garten der Jugendherberge ausgetauscht, wo alle den Abend ausklingen ließen.

Der zweite Tag in London war nach einem nächtlichen Regenschauer geprägt von einer langen und schweißtreibenden Tour zu Fuß, bei der auch viel Zeit für das Ausprobieren der eigenen Sprachkenntnisse blieb und die Jugendlichen zunehmend zu U-Bahn-Profis wurden. Diverse Male ging es hinunter in das riesige U-Bahn-Netz der Metropole, die fast alle ohne Schwierigkeiten verliefen. Die Hektik der Stadt und ihre Schnelllebigkeit war den Schülerinnen und Schülern in diesem Ausmaß vor der Reise nicht klargewesen und für einige von ihnen war es das erste Mal in einer U-Bahn. So war es für sie sehr überraschend, dass man in London auf der Rolltreppe stehend noch links überholt wird, da die Menschen noch schnell ihre U-Bahnen erreichen möchten, um zur Arbeit oder nach Hause zu fahren.

Bei der Tour durch London ging es fußläufig und von diversen hungrigen Eichhörnchen begleitet durch den St. James Park zum Buckingham Palace, bei dem einige vergeblich versuchten, den frischgekrönten King Charles zu erspähen. Von dort aus erliefen die Schülerinnen und Schüler die Prachtstraße The Mall, auf der bereits der Sarg der Queen und die Hochzeitskutsche von William und Kate unterwegs waren und die auch der König in Polizeibegleitung nutzt, wenn er zu seinem Dienst in den Palast fährt. Nach einer kurzen Stippvisite am Trafalgar Square ging es in den Rock Shop des berühmten Hard Rock Cafe, wo sich die Jugendlichen mit T-Shirts, Pullovern und anderen Souvenirs eindeckten – schließlich wollten alle auch nach außen hin zeigen, dass sie die einmalige Chance einer Teilnahme an der Englandfahrt an der IGS wahrgenommen hatten.

Bei einer anschließenden freien Phase hatten die Achtklässlerinnen und Achtklässler ausreichend Zeit, um sich im beliebten und vielfältigen Londoner Viertel Covent Garden bei Köstlichkeiten aus allen Regionen der Welt zu stärken, dabei ihre Englischkenntnisse anzuwenden und Straßenkünstlern zuzuschauen und zuzuhören. Mit einem letzten Spaziergang an der Themse und einem grandiosen Blick auf das London Eye – erneut bei wunderschönem Wetter – verabschiedete sich die Gruppe von der Großstadt und stach auf zu einer ruhigeren Phase der Fahrt.

Der zweite Teil der Englandfahrt führte die Jugendlichen ab Dienstagabend in die Universitätsstadt Cambridge, die einen großen Kontrast zur Großstadt darstellte. Mit weniger als 150.000 Einwohnern ist diese Stadt zwar immer noch groß, konnte aber mit mehr Gemütlichkeit, dafür aber weniger Geschwindigkeit und einer jahrhundertealten Tradition bestechen. Schon King Charles studierte in Cambridge am Trinity College, welches eine der berühmtesten der 31 Universitäten der Stadt darstellt. Auch die Jugendherberge der Stadt konnte die Jugendlichen mit schöneren Zimmern, Duschen und einem noch gemütlicheren Innenhof begeistern.

Die tollste Überraschung stand jedoch noch bevor: Bei einem echten ‚Full English Breakfast‘ konnten viele Schülerinnen und Schüler erstmals britische Frühstücksgewohnheiten wie hash browns (eine Art Rösti), sausages (Würstchen), baked beans (Bohnen in Tomatensoße) und weitere Leckereien ausprobieren. Nach dieser Stärkung ging es in die Stadt, um diese bei einer Schatzsuche in Kleingruppen auf eigene Faust zu erkunden. Dabei fiel den Schülerinnen und Schülern die Vielzahl und Vielfalt der Universitäten und Kirchen auf und sie konnten sich der Schönheit der Stadt kaum entziehen, die sie nach einer Auswertung der Schatzsuche auch weiterhin unsicher machen durften. Am Abend fanden sich bei weiterhin mildem Wetter viele auch gemeinsam mit den Lehrkräften zu einem lustigen Spieleabend mit Uno, Skip-Bo und Co. zusammen, dessen Gelächter erst zur Nachtruhe verstummte.

Der letzte Tag vor der Heimreise war das langersehnte, absolute Highlight der Fahrt: Die deutschstämmige Lehrerin Dr. Kerstin Zindler hatte es – bereits zum dritten Mal und zum ersten Mal nach coronabedingter Pause – ermöglicht, dass die IGS für einen Schultag an der britischen Minster School in Southwell zu Gast war. Dort nahmen die Schülerinnen und Schüler am Deutschunterricht der Schule teil und lernten dabei verschiedene englische Kinder und Jugendliche kennen, mit denen sie auf Englisch und – damit auch die britischen Schülerinnen und Schüler ausreichend üben konnten – auch auf Deutsch sprechen konnten.

Außerdem bestaunten die Reisenden die weitläufige Schule mit insgesamt 1600 Schülerinnen und Schülern und 150 Lehrkräften bei schülergeführten Touren durch Cafeteria, Schulgebäude, Kulturbereich und Sporthalle. In zwei gemeinsamen Pausen freundeten sich die Jugendlichen mit Einheimischen an und tauschten diverse Instagram-Accounts aus, damit die Kontaktpflege auch nach der Reise weitergehen konnte. Möglicherweise können sich daraus Freundschaften entwickeln, die auch zur Sprachnutzung anregen. Nach einem sprachlichen Speed-Dating, bei dem die Achtklässler und Achtklässlerinnen erneut in einen regen sprachlichen Austausch traten, ging es um einige Erfahrungen reicher auf den Weg zur Nachtfähre vom englischen Hull ins niederländische Rotterdam, auf der die Jugendlichen sich bis zum Einbruch der Dunkelheit im Schiff und auf dem Außendeck aufhielten und anschließend vom Meer in den Schlaf geschaukelt wurden, bevor sie am nächsten Morgen die Heimreise antraten.

Eine tolle Woche mit entspannten Jugendlichen und Lehrkräften sowie grandiosem Wetter und unbezahlbaren Erfahrungen wird allen Beteiligten langfristig in Erinnerung bleiben. Die IGS freut sich sehr darüber, dass die fest im Schulprogramm verankerte Englandfahrt im Jahr 1 nach Corona wieder durchgeführt werden konnte und plant fest damit, auch künftig ihren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, ihre englischen Sprachkenntnisse ausprobieren zu können.

Hier geht es zum Artikel im Schlitzer Boten.