"Ich werde es nicht vermissen, Noten zu vergeben."


nachgefragt – Eure Lehrkräfte im Interview mit den IGS-Reportern


Die IGS-Reporter Patric, Finn und Niklas berichten:

Manfred Jörns ist nach über 30 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet worden. Im Interview mit den IGS-Reportern verriet er nicht nur, warum er sich in jungen Jahren für den Lehrberuf entschieden hat, sondern gab auch Einblicke in seine zukünftigen Pläne als Pensionär.


 

Was werden Sie an der Schule vermissen und was nicht?
Vermissen werde ich den Umgang mit lieben KollegInnen und netten Schülern. Was ich nicht vermissen werde, sind die Konferenzen und den Zwang, Noten geben zu müssen.

 

Was hat Sie dazu bewegt Lehrer zu werden?
Meine eigene schöne Schulzeit hat mich bewegt, Lehrer zu werden, die Mitarbeit in der kirchlichen Jugendarbeit und das Vorbild meiner eigenen Lehrer. Dazu hatte ich dadurch die Möglichkeit, junge Menschen für die Welt der Chemie und Physik zu begeistern.

 

Wenn Sie heute noch einmal vor der Wahl stünden: Würden Sie wieder in den Schuldienst gehen?
Schwere Frage! Ich wollte zunächst Elektroingenieur werden und habe auch eine andere Arbeitswelt in Chemieindustrie als Parfümeur kennengelernt, wo ich dann nach 2 Jahren aufgehört habe. Ich denke, ich würde noch einmal Lehrer werden wollen, besonders weil es in den meisten Fällen Spaß macht zu unterrichten, man nicht schlecht verdient, man sich seine Zeit nach dem Unterricht relativ frei einteilen kann und man natürlich Ferien hat.

 

Woran erinnern Sie sich gerne zurück?
Gerne erinnere ich mit natürlich an die Klassenfahrten und vielfältigen Unternehmungen sowie an zahlreiche nette Schüler und Schülerinnen, besonders aus meinen eigenen Klassen, zurück.

 

Während Ihrer Zeit hat sich an der IGS viel getan. Was waren Ihrer Meinung nach die wichtigsten Veränderungen?
In den letzten 10 Jahren hat es große Veränderungen im Bereich der digitalen Entwicklung an der IGS gegeben. Um einige Stichworte zu nennen: ActiveBoards statt Kreidetafeln, das Arbeiten mit Tablets, die digitale Kommunikation über IServ, den Unterricht per Videokonferenzen oder die Einführung eines digitalen Klassenbuchs. Verändert hat sich auch die Zusammensetzung des Kollegiums. Früher waren viel mehr Lehrerinnen und Lehrer aus Schlitz an der Schule und heute besitzt es viel mehr jüngere Lehrkräfte als früher. Veränderungen gab es natürlich auch durch den Umbau der naturwissenschaftlichen Räume der alten Schule vor 10 Jahren und den Bezug des neuen IGS-Gebäudes im Sommer letzten Jahres.

 

Wie gefällt Ihnen denn das neue Schulgebäude?
Besonders gut gefallen mir am neuen Schulgebäude die großen Fenster mit den schönen Blicken auf das Schlitzerland und selbstverständlich auch die neue hohe Pausenhalle sowie die Aula. Die neuen naturwissenschaftlichen Räume sind auch super. Leider konnte ich dort nicht mehr unterrichten.

 

Welches Fach haben Sie am liebsten unterrichtet und warum?
Chemie, Physik, Mathematik und Gesellschaftslehre (da besonders das Fach Erdkunde) habe ich gleichermaßen gern unterrichtet.

 

Hat sich das Lehrer-Schüler-Verhältnis im Laufe der Jahre verändert?
Ich habe stets versucht, ein gutes und ehrliches Verhältnis zu meinen Schülerinnen und Schülern zu pflegen und denke, in Schlitz war das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern immer schon recht gut. Da hat sich so viel gar nicht geändert.

 

Haben Sie noch Kontakt zu Ihren ehemaligen Schülern?
Zu vielen ehemaligen Schülerinnen und Schülern habe ich Kontakt dadurch, dass ich in Schlitz wohne und wir uns öfters begegnen. Viele Ehemalige sind ja auch die Eltern meiner jetzigen Schülerinnen und Schüler oder sie sind sogar heutige Kolleginnen und Kollegen.

 

Was sind ihre Pläne für den Ruhestand?
Große Pläne habe ich nicht. Ich möchte noch gern den Kontakt zur Schule behalten und biete am Mittwoch die AG „Holzwerken“ an und werde, falls nötig, auch zu Vertretungsstunden da sein. Gern werde ich aber im Sommer längere Fahrradtouren in Deutschland unternehmen und mich mehr um unser Haus und den Garten kümmern.

 

Vielen Dank für das Interview, Herr Jörns!