"Es ist sehr motivierend, anderen etwas verständlich zu machen"


nachgefragt – Eure Lehrkräfte im Interview mit den IGS-Reportern


Die IGS-Reporterinnen Zoe und Amelia berichten:

Edgar Boksgorn ist einer der neuen Lehrkräfte an der IGS. Wir haben ihm im Interview Fragen über ihn und seinen Beruf gestellt. Dabei gab er uns Einblicke in sein Lieblingsfach, seine Leidenschaft zum Unterrichten und die schlechteste Note, die er jemals schrieb.


 

Wie lange sind Sie bereits an unserer IGS tätig?
Ich bin seit diesem Schuljahr an der IGS Schlitzerland tätig.

An welchen Schulen haben Sie davor unterrichtet?
Ich war davor an der Marienschule Referendar, einer katholischen Mädchenschule mit Gymnasial- und Realschulzweig in Fulda.

Was hat Sie dazu bewegt, Lehrer zu werden?
Schon während der Schulzeit habe ich Nachhilfe gegeben, mit meiner Begeisterung für Chemie war ich aber auch in meinem Freundeskreis eher ungewöhnlich. Ich fand es immer sehr motivierend, anderen etwas verständlich zu machen, so auch besagten Freunden. Ebenso habe ich gerne Arbeitsprozesse begleitet, beispielsweise auf Theaterfreizeiten. Das hat immer besonders Spaß gemacht, weil man da die Schülerinnen und Schüler nochmal anders kennenlernt als im Unterricht und alle gemeinsam an einem Projekt arbeiten.

Was ist das Beste an Ihrem Job? Was fasziniert Sie am Beruf als Lehrer?
Die Ferien natürlich! Nein, tatsächlich sind es die Schülerinnen und Schüler selbst. Diese wachsen anders auf und entwickeln andere Interessen und diese kennenzulernen und im Unterricht aufgreifen zu können fühlt sich immer sehr belohnend an.
Dazu kommen die verschiedenen Möglichkeiten etwas zu lernen, bzw. beizubringen. Schüler und Schülerinnen sehen häufig ein bestimmtes Arbeitsblatt oder eine Methode, dahinter steckt aber die Überlegung einer Lehrkraft, ob diese spezielle Abbildung gut ist oder die Lernenden doch eigene Vorstellungen festhalten sollen, vielleicht kann der Inhalt auch über ein Puzzle dargestellt werden und so weiter. Das kann sehr anstrengend sein, hält den Beruf aber auch interessant.

Was ist die größte Herausforderung in Ihrem Beruf?
Ich glaube, Abwechslung in den Unterricht einzubringen und gleichzeitig sicherzustellen, dass man den Unterrichtsstoff bewältigt, ist die größte Herausforderung. Außerdem ist nicht jedes Thema für alle Schüler und Schülerinnen interessant, diese dennoch so zu gestalten, dass alle sie lernen, ist eine weitere Herausforderung.

In welchem Alter sind die Schüler und Schülerinnen am schwierigsten?
Das ist schwierig zu sagen, da ich noch nicht Schülerinnen und Schüler in jedem Alter hatte, aber mein Eindruck bisher ist, dass es immer leichter wird, je älter die Lernenden werden. Mit 14 ist, glaube ich, die Anerkennung der Mitschüler und Mitschülerinnen besonders wichtig, weshalb vieles in dem Alter zu peinlich ist und die Interessen eher außerhalb des Unterrichts liegen.

In welchen Klassen unterrichten Sie am liebsten?
Vorab: Ich unterrichte in keiner Klasse ungern. Aktuell bin ich am liebsten in der 9. Klasse. Ansonsten kann ich aber allen Chemieinteressierten empfehlen, das Fach auch in der Oberstufe zu behalten, denn die Inhalte werden immer interessanter, so stellt man dort selbst Apfelaroma und Nylon her.

Wie fühlen Sie sich bei uns an der IGS?
Ich fühle mich sehr wohl. Gerade die Kollegen und Kolleginnen sind sehr freundlich und helfen gerne bei Problemen. Gleichzeitig sind die Schüler und Schülerinnen ausdrucksstark. Der Unterricht ist dann nicht unbedingt ruhig, gleichzeitig gibt es dadurch auch viel Interaktion in der Klasse. Kaum jemand ist zu schüchtern sich zu melden.

Welche Fächer unterrichten Sie eigentlich?
Aktuell unterrichte ich fast nur Chemie, mein anderes Fach ist Geschichte, dem ich in einem Wahlpflichtkurs nachgehe. Aus Leidenschaft heraus biete ich auch einen Wahlpflichtkurs im Fach Darstellendes Spiel an.

Welches Schulfach haben Sie in Ihrer Schulzeit am meisten und welches am wenigsten gemocht?
Das hat sich im Laufe der Zeit verändert. Am Anfang konnte ich mit Chemie nicht viel anfangen, ebenso Geschichte und Mathe. Ab der 9. Klasse hat es einfach irgendwann „Klick“ gemacht (vielleicht auch wegen einer Menge Kurztests, die mich zum Lernen zwangen) und es hat plötzlich Spaß gemacht und war interessant. Mit Deutsch und vor allem Französisch konnte ich mich bis zum Schluss nicht anfreunden.

In welchem Fach haben Sie denn dann Ihre jemals schlechteste Note geschrieben?
Hier muss ich ein wenig differenzieren: Meine schlechteste Note habe ich in Mathe in der 6. Klasse geschrieben, mit einer Sechs. Die Arbeit musste zum Glück nachgeschrieben werden, sodass ich dann eine 5- beim zweiten Versuch bekam. Meine schlechteste Note im Zeugnis war eine 5 in Kunst.

Wie würden Sie ihre Stärken und Schwächen zusammenfassen?
Meine größte Stärke ist wahrscheinlich meine Geduld. Ich beantworte sehr gerne Fragen und kann auch dasselbe auf verschiedene Weise erklären.
Meine größte Schwäche ist schwierig zu beantworten. Ich glaube, ich beantworte zu gerne Fragen, die außerhalb des Unterrichtsthemas stehen, die aber anderweitig interessant sind und zum Fach passen. Das bedeutet aber auch jedes Mal, wieder zurück zum eigentlichen Thema finden zu müssen. Ich finde es jedoch auch wichtig, an dieser Stelle die Neugier der Fragenden zu belohnen.

Wie sieht für Sie das ideale Schulfrühstück aus?
Spiegeleier mit Brot zum Tunken. Danach noch eine Tasse Kaffee oder Kakao, dann kann der Morgen nicht mehr schlecht werden.

Mit welchen Hobbys schalten Sie in Ihrer Freizeit von der Schule ab?
Ich spiele gerne Computerspiele, dabei ist mir die Geschichte wichtig, es darf aber auch gerne frustrierend schwierig sein, dann kann man sich so schön durchbeißen. Ansonsten gehen meine Frau und ich gerne wandern. Praktischerweise ist die Rhön ganz in der Nähe.

Wer ist Ihr Lieblingspromi?
Ich kann mich nicht so recht entscheiden: Hugh Jackman, Tom Hardy oder Leonardo Di Caprio.

In welches Land würden Sie gerne reisen und warum?
Ich fände es interessant, mal nach Kanada zu reisen, da meine Frau und ich gerne wandern gehen und Kanada viel unberührte Natur bietet. Allerdings weiß ich nicht, wie sicher unser Umgang mit Bären ist. Ansonsten möchte ich irgendwann Japan besuchen, da man immer nur mitbekommt, wie die Kultur außerhalb Japans interpretiert wird und das mit der Realität möglicherweise nicht übereinstimmt.

 

Vielen Dank für das Interview!