Sani-AG der IGS Schlitzerland besteht bereits seit 20 Jahren
Die IGS-Reporter Alina und Lea berichten:
Lara besucht die 7. Klasse an der IGS Schlitzerland. Es ist die dritte Stunde, Mathematik. Plötzlich ertönt im Walkie-Talkie die Stimme von Frau Graf: „Bitte ein Sani zum Sani-Raum kommen“. Lara nimmt das Walkie-Talkie und antwortet: „Sani 3 kommt.“ Lara verlässt den Unterricht und geht zum Sanitätsraum in der unteren Pausenhalle. Dort wartet bereits Lena, die auf dem Pausenhof gestürzt ist. Beide gehen in den Sani-Raum und Lara desinfiziert die Schürfwunde, so wie sie es in der mehrtägigen Ausbildung von Tilo Schramm, Florian Sroka und Rüdiger Saurwein in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz gelernt hat. Anschließend umwickelt sie die Wunde mit einem Verband, um die leichte Blutung zu stoppen und sie vor einer Verunreinigung zu schützen. Nach der Behandlung gehen beide wieder zurück in den Unterricht. Laras Einsatz ist nur einer der durchschnittlich 400 Fälle, um die sich der SSD, die Abkürzung steht für Schulsanitätsdienst, der IGS Schlitzerland pro Schuljahr kümmert.
Der SSD der IGS Schlitzerland wurde im Jahr 2001 von Gernot Harnischfeger, der vor seinem Wirken an der IGS als Rettungssanitäter tätig war, gegründet. Auch nachdem er schon seit einigen Jahren im Ruhestand ist, ist seine AG auch 20 Jahre nach ihrer Gründung noch immer sehr gefragt und leistet einen wertvollen Beitrag für die Sicherheit und die frühe Übernahme von Verantwortung der Schülerinnen und Schüler.
Den neuen Sanis, die ab dem 6. Schuljahr Teil der Sani-AG werden können, wird im Verlauf der Ausbildung und den wöchentlichen Treffen das Wichtigste über Maßnahmen zur Ersten-Hilfe beigebracht. So zum Beispiel die stabile Seitenlage, das Durchführen einer Herzlungenwiederbelebung oder die fachmännische Behandlung von Wunden. Die Übungen werden an Puppen durchgeführt, um den Fall so realistisch wie möglich darzustellen. An zwei Tagen kommen dann Rettungssanitäter des DRK in die Schule, um die Schülerinnen und Schüler als Schulsanitäter und Schulsanitäterinnen auszubilden. Die Begeisterung für die AG ist nach wie vor ungebrochen. So gibt es in diesem Schuljahr etwa 20 neue Sanis und 34 ausgebildete Schulsanitäter und Schulsanitäterinnen.
Im Gespräch berichteten die Schulsanitäter, dass der spannendste Einsatz vor etwa vier Jahren stattfand, als der Helikopter und der Krankenwagen gleichzeitig in die Schule kamen, da sich zwei Personen in der großen Pause gleichzeitig verletzten und ärztliche Hilfe benötigten.
Weiterhin berichteten die Schülerinnen und Schüler im Interview, dass sie sich für die Sani-AG entschieden haben, da sie gerne Menschen in der Not helfen möchten. Außerdem sind sie davon überzeugt, dass sie durch ihre Ausbildung auch außerhalb der Schule in Situationen, in denen sich Menschen in Not befinden, Verantwortung übernehmen können, handlungsfähig sind und Zivilcourage zeigen werden.