40 Jahre an der IGS und jetzt ein neuer Lebensabschnitt


Stephan Möller in den Ruhestand verabschiedet

Die IGS-Reporterinnen Hannah und Anna berichten:

In diesem Sommer haben uns nicht nur die Abgangsklassen aus den Jahrgängen 9 und 10, sondern auch unser Lehrer Stephan Möller verlassen, der nach knapp 40 Dienstjahren an unserer Schule seinen Ruhestand angetreten hat. Er unterrichtete Deutsch, Musik, Religion, Biologie und Kunst. Bevor er endgültig ging, haben wir ihn ausführlich zu seiner Zeit an unserer IGS befragt.

Eigentlich sollte er zu Beginn seiner Dienstzeit an der Gesamtschule Schotten arbeiten, doch einige Umstände führten dazu, dass er seit dem 1. November 1979 an der IGS Schlitzerland tätig war. In dieser Zeit durfte er bis heute insgesamt 15 Klassen als Klassenlehrer begleiten.

Er wollte schon früh unbedingt Lehrer werden, da er durch kirchliche und kommunale Jugendarbeit schon viel mit Kindern und Jugendlichen zu tun gehabt und dies ihm stets viel Freude bereitet hatte. Außerdem hatte er selbst als Schüler tolle Lehrer gehabt, die ihn stark geprägt haben und so dachte er sich dann: „So willst du auch mal werden.“ Und zu guter Letzt war es auch die Fortführung einer kleinen Familientradition, da sein Vater, sein Bruder und seine Schwägerinnen auch Lehrkräfte waren bzw. sind. So kam es, dass er in Wuppertal und Gießen sein Lehramtstudium durchführte und in Remscheid sein Gitarrendiplom erhielt. Er studierte Deutsch, Musik, Religion und Mathematik.

Bevor er an die Gesamtschule Schlitzerland kam, absolvierte er verschiedene Praktika in Remscheid und Wuppertal. Außerdem gab er Gitarrenkurse in Lauterbach am AvH-Gymnasium und unterrichtete in der Lehrerfortbildung in Alsfeld.

In der Zeit als Lehrer hat ihm das Unterrichten, das Zusammensein mit jungen Menschen und ganz besonders die Klassenfahrten gefallen. Früher sagte er oft: „Das ganze Lehrerdasein könnte meinetwegen nur aus Klassenfahrten bestehen.“ Schwierigkeiten bereitete ihm hingegen stets, die Leistungen seiner Schülerinnen und Schüler durch Noten von Eins bis Sechs zu beurteilen und auch auf das notwendige Erledigen von Verwaltungsangelegenheiten hätte er durchaus verzichten können.

Auf die Frage, welche Erinnerungen für ihn an unsere Schule am Prägendsten waren, meinte er: „Unendlich viele, und viele gute – die alle aufzulisten, dafür fehlt hier der Platz.“ Doch ein paar Erinnerungen teilte er uns trotzdem mit.
Sehr positiv in Erinnerung ist ihm geblieben, dass er sich mit einigen Schülerinnen und Schülern so gut verstand, dass er mit ihnen sogar heute noch den Kontakt über die Kirche, den Sportverein und die Musik pflegt. Auch auf viele humorvolle Situationen in Klassen- und Lehrerzimmer blickt er gerne zurück, ebenso auf das Arbeiten im Team und die gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung. Außerdem wird er das Lehrerkollegium, mit dem er sich immer sehr gut verstanden hat, sehr vermissen. Aber auch einige negative Erinnerungen sind ihm noch im Gedächtnis, besonders an einige wenige Schülerinnen und Schüler, die ihr Leben nicht in den Griff bekamen und er trotz aller Bemühungen sie nicht positiv stärken konnte. Trotz manch schwieriger Zeiten wird ihm insgesamt die Zeit als Lehrer fehlen, da das Schöne an diesem Beruf für ihn eindeutig überwiegt.

Aber trotz allem freut er sich auf seinen Ruhestand, da er in seiner Pension noch viel vorhat und viel Neues auf seinen bevorstehenden Reisen erleben möchte. Zudem wird er viel Sport treiben, lesen, schreiben, musizieren, Lieder texten und komponieren und viele Kontakte überall in der Welt pflegen bzw. wiederbeleben. Vor allem hofft er auf ein weiteres langes und gesundes Leben.

In den 40 Jahren seiner Dienstzeit hat sich Vieles geändert, egal ob bei den Schülern, Lehrern oder auch ein wenig das Schulgebäude. Die Schülerinnen und Schüler sind seiner Meinung nach nicht böser oder dümmer geworden, aber er nimmt sie insgesamt sehr viel anstrengender, wuseliger, deutlich unkonzentrierter als früher wahr und glaubt, was er am meisten bedauert, dass viele das Gefühl gar nicht mehr kennen oder kennenlernen wollen, wie total super es ist, wenn man durch große Anstrengung, Mühe, Fleiß und harte Arbeit etwas erreicht. Lehrkräfte müssen heute oft Multitasking unter Beweis stellen, sind technisch versiert und Verwaltungsprofis – Herr Möller hofft dabei, dass sie auch in Zukunft nicht zu sehr Pädagogik in ihrem Tun vernachlässigen.
 

Allem in allem verlässt Stephan Möller die Schule mit einem lachenden und einem weinenden Auge und wir danken ihm herzlich für seine Zeit als Lehrer und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute.