"Jeder kann schreiben!"


Erstmalig an der IGS: die Ovag-Schreibwerkstatt

Die IGS-Reporterin Anna berichtet:

„Jeder kann schreiben.“ Mit diesen Worten begann für 25 Schüler und Schülerinnen des neunten Jahrgangs die Ovag-Schreibwerkstatt. Um eine besondere Lernatmosphäre spüren zu können, fand diese nicht im Schulgebäude, sondern in den Räumen der Landesmusikakademie statt. Gemeinsam mit der Autorin Ursula Flacke konnten die Schüler und Schülerinnen lernen, wie man richtig Geschichten schreibt und auf was man alles achten muss. Im Vorfeld des Projektes konnte man sich für eine Teilnahme bewerben und für mich als IGS-Reporterin stand es außer Frage, sich diese Gelegenheit nicht nehmen zu lassen.

Bevor wir jedoch anfingen, etwas zu schreiben, stellte sich Ursula Flacke zunächst vor, damit wir wussten, wer sie überhaupt ist. Sie erzählte uns, dass sie früher durch ihre vielen Schulwechsel sehr schüchtern war und kaum aus sich herausgehen konnte. Nach ihrer Schulzeit haute sie von zu Hause ab und reiste nach Marokko. Dort jobbte sie mal hier, mal da, bis sie sich entschied, ihr Abitur nachzuholen und zu studieren. In Köln und Berlin studierte sie Politikwissenschaft, Germanistik, Geschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft. Nachdem sie ihr Studium beendet hatte, begann sie Drehbücher zu schreiben. Erst für kleine Theaterstücke und bald darauf schrieb sie auch Drehbücher für die Berliner und Frankfurter Festwochen. Ebenso war sie eine der Erfinder der Kinderserie „Schloss Einstein“, für die sie über 50 Drehbücher schrieb und Regie führte. Allerdings verfasste Ursula Flacke nicht nur Drehbücher, sondern auch verschiedene Kinderbücher und historische Romane.

Nachdem sie sich also vorgestellt hatte, durften wir als erstes unserer Fantasie freien Lauf lassen und ein paar Minuten einfach das aufschreiben, was uns in den Sinn kam. Jeder schrieb etwas auf und das zeigte ihr und ganz besonders uns, dass jeder in der Lage ist zu schreiben. Danach sollten wir uns ein Lieblingswort aussuchen und dessen Bedeutung für uns in einem kleinen Text verfassen. Nachdem wir nacheinander diese kleinen Texte vorgelesen hatten, bekam jeder von uns kleine Tipps, was wir verbessern oder anders machen können. Anschließend wurde uns eine kurze Geschichte vorgelesen, die ein sehr überraschendes Ende hatte. Nun sollten wir das Gleiche tun: eine Geschichte mit überraschendem Ende schreiben. Dafür durften wir uns in der Landesmusikakademie frei bewegen und uns Orte zum Schreiben suchen. Auch dann haben wir alle wieder unsere Geschichten vorgelesen und waren immer wieder überrascht, was für verschiedene Enden Geschichten eigentlich haben können.

Im zweiten Teil des Tages erhielten wir Informationen, wie man ein Drehbuch schreibt und wie es an einem Filmset abläuft, eine Szene zu spielen. Daraufhin wurden ein paar Schüler ausgewählt und sollten eine Szene nachspielen. Dadurch erfuhren wir, wie lange es dauert, eine Filmszene zu drehen, bis sie perfekt sitzt.

Bevor unser Tag sich dem Ende näherte, erzählte sie uns, auf was wir alles beim Schreiben einer Geschichte achten müssen. Zum einen wie die verschiedenen Charaktere gut harmonieren und wie ein Raum beschrieben sein muss, so dass man eine bestimmte Stimmung in der Geschichte hervorrufen kann. Danach erhielten wir den Auftrag, das, was sie uns erzählt hatte, umzusetzen.

Leider hatten wir nicht mehr genug Zeit, alle Ergebnisse vorzulesen, weshalb wir darauf verzichtet haben und stattdessen eine Fragerunde durchgeführt und Fragen an Ursula Flacke gestellt haben. Im Anschluss daran haben wir noch ein Gruppenfoto gemacht und wurden danach entlassen.

Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass es ein gelungener Tag war. Schreibbegeisterte Schüler und Schülerinnen wie ich konnten viel Neues dazulernen und selbst schreiben. Ich bin froh, daran teilgenommen zu haben und würde mir wünschen, dass es die Schreibwerkstatt weiterhin an unserer Schule geben würde und mehr Schüler und Schülerinnen die Chance haben, ihre Fähigkeiten im Schreiben auszubauen.