"Sie wollte nicht die sein, die zurückbleibt"


OVAG-Lesetournee macht wieder Station an der IGS

Die IGS-Reporterinnen Franzi und Luise berichten:

Auch in diesem Jahr hatte wieder die OVAG-Lesetournee, bei der die Preisträgerinnen und Preisträger des Schreibwettbewerbs ihre prämierten Geschichten vorstellen, Station an der IGS gemacht und unsere Schülerinnen und Schüler in den Bann ihrer Schreibkünste gezogen.

Durch den OVAG - Literaturpreis haben Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 23 Jahren die Möglichkeit, ihr bis jetzt unentdecktes Talent publik zu machen. Die Teilnehmer haben die Chance, neben hohen Geldpreisen und einem mehrtägigen Schreibworkshop, den Wettbewerb als Sprungbrett in die Welt der Literatur und Autoren zu nutzen.

Auch dieses Jahr stellten die 23 Preisträger während ihrer großen Lesetournee durch den Vogelsberg, Gießen und die Wetterau an fast 40 Schulen ihre Geschichten vor. Drei der Sieger kamen wie jedes Jahr zu uns in die IGS Schlitzerland und präsentierten interessierten Jugendlichen aus dem 9. Jahrgang ihre Texte. In diesem Jahr waren es Annika List, Laura Nold und Anna Wecker.

Annika List ist 22 Jahre alt, kommt ursprünglich aus Lauterbach und studiert heute in Potsdam Lehramt. Mit ihrer Geschichte „Sommerregen“ blieb sie der Jury im Gedächtnis. Die Ideen für ihre Geschichten findet die junge Studentin oftmals in der Musik oder in ihrem eigenen Leben, wie auch in dieser Geschichte, die ihr selbst ähnlich widerfahren ist. Ihre Geschichte handelt von zwei besten Freundinnen, die sich seit klein auf kennen. Mit dem Erwachsenwerden, durchleben sie schwierige Phasen, die sie immer mehr auseinanderreißen. Nachdem einige Zeit vergangen ist, trennen sich ihre Wege endgültig. Ein beeindruckendes Zitat aus der Geschichte lautet: „Sie wollte nicht die sein, die zurückbleibt.“

Die 21-jährige Laura Nold aus Grünberg, studiert in Gießen und hat mit ihrer Geschichte „Heimweg“ die Leser gefesselt. Die junge Autorin hat ein Faible für Menschen, die aus dem Rahmen fallen und kam somit zur Idee ihrer Geschichte. Der Junge in ihrer Geschichte „Heimweg“ versucht vor den Stimmen in seinem Kopf davonzulaufen. Nach dem Versuch sie zu verbrennen und zu erfrieren findet ihn ein älterer Mann im Wald, welcher den Jungen in seine Holzhütte aufnimmt. Es passieren mysteriöse Dinge auf seinem Weg vor den Stimmen zu flüchten. Ob er ihnen entkommt? 

Weitere Preisträgerin ist die 16-jährige Anna Wecker aus Ulrichstein. Sie geht in Schotten zur Schule und wurde zum ersten Mal ausgezeichnet. Inspiration zu ihrer Geschichte „Das Leben in der Hölle auf Erden“ fand sie an einem Projekttag in Thorgau mit ihrer Schule. Sie schrieb die Geschichte, um ihre Erfahrungen und Erkenntnisse des Projekttags zu verarbeiten und konnte damit viele Leser überzeugen. In ihrer Geschichte heißt es zum Beispiel: „Viele waren schon am Ende ihrer Kräfte. Ihre Körper sahen abgemagert aus. Ihre Gesichter waren verzerrt, doch sie gaben nicht auf.“ Sie erzählt aus der Perspektive eines 16-jährigen Mädchens, welches im Jugendwerkhof Torgau in der DDR überlebte. Sie erzählt von den unglaublichen Erlebnissen und wie ihre Hauptfigur von Tag zu Tag schwächer und die Lage im Jugendwerkhof unerträglicher wird.

Auch im nächsten Jahr wird es wieder einen Schreibwettbewerb der OVAG geben. Wer es liebt zu schreiben und seinen Gedanken freien Lauf zu lassen, wer sich vorstellen kann, dieses Hobby mit der Welt zu teilen und den Wunsch hat sich im Schreiben zu verbessern, der nutze diese Gelegenheit und bewerbe sich beim OVAG – Literaturpreis 2020. Erlaubt sind Erzählungen, Reportagen, Lyrik, Sciencefiction, Satire, Dramen, Humor, Märchen, Historisches, eigentlich alles, was man sich vorstellen kannst.