Shakespeare im 21. Jahrhundert


Deutschkurse der Jahrgänge 9 und 10 besuchen Aufführung im Staatstheater Kassel

Die IGS-Reporterin Serafina berichtet:

In den noch so kalten Frühlingsmonaten träumten einige Schülerinnen und Schüler der IGS durch das Theaterstück „Ein Sommernachtstraum“ von wärmeren Tagen. Für den 26.3.2019 hatte Alexander Dörr, Deutschlehrer an der IGS, nämlich einen Ausflug zum Theater in Kassel mit seinem Deutschkurs der Klasse 10.1, der ich auch angehöre, geplant. Auch weiteren Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen neun und zehn wurde die Möglichkeit geboten, mitzufahren, sodass schließlich ca. 80 theaterinteressierte IGSler an dem Ausflug teilnahmen.

Auf die Idee war Herr Dörr zusammen mit seinem Deutschkurs gekommen, da die Klasse zu diesem Zeitpunkt das Thema Dramen behandelte und „Emilia Galotti“ von Gotthold Ephraim Lessing las. Er wollte den Schülern die Erfahrung schenken, ein Stück wie dieses einmal auf einer großen Bühne zu sehen. Auch wenn es durch die Planung und durch das Aussuchen eines passenden Stücks etwas Zeit in Anspruch nahm und die Klasse das Thema Dramen bereits wieder abgeschlossen hatte, vergaß Alexander Dörr sein Versprechen nicht und blieb am Ball. So kam der Theaterausflug zustande. Gegen 15 Uhr trafen sich Schüler und Lehrer am Fuldaer Bahnhof, um in den Zug nach Kassel zu steigen. Nachdem wir gegen 17 Uhr ankamen, liefen wir zum Schauspielhaus, in dem die Vorführung stattfinden sollte. Schnell waren Jacken, Mäntel und Taschen abgegeben und die Sitzplätze gefunden.

Das ausgesuchte Stück hieß „Ein Sommernachtstraum“ und ist eins von den meistgespielten Werken William Shakespeares. Die Komödie begann um 18 Uhr und endete gegen 20:30 Uhr. Trotz eines Streiks, an dem sich beispielsweise das naheliegende Staatstheater beteiligte, fand die Vorführung statt – und das ohne die beispielsweise sonst angestellten Techniker! Trotz dieser Umstände wollten die Schauspieler ihr Werk mit uns teilen und leiteten alles in die Wege, um uns ein erinnerungswertes Stück zu präsentieren. Und genau das taten sie – viele der mitfahrenden Schüler hatten zuvor noch nie eine Theateraufführung gesehen und die Erfahrungen, die sie an diesem Dienstagabend sammelten, werden sie wohl allzu bald nicht vergessen. Das Bühnenbild, bestehend aus riesigen Luftballons, war sehr schön anzusehen, die Kostüme abwechslungsreich und extravagant und das Stück selbst war sehr modern umgesetzt. Die Schauspieler verkörperten die Rollen durch unterschiedliche Kleidungen und Accessoires und das Stück selbst wurde hier und da von musikalischen Einlagen und Gesang unterstrichen.  Eine direkte Umschreibung des Stücks möchte ich an dieser Stelle nur ungern anhängen, da ich hierzu sehr weit ausholen müsste – es ist nämlich ein Stück mit einer leicht verstrickten, komplexen Handlung. Kurz gefasst kann man über die Handlung sagen, dass es von mehreren Verliebten und ein paar Fabelwesen mit einem magischen Liebestrank handelt, der die Liebenden in unangenehme Situationen bringt und ihre eigentlichen Gefühle kurzzeitig verändert. Um den tieferen Sinn und die genauere Handlung des Stücks zu verstehen, empfehle ich jedoch, sich das Stück „Ein Sommernachtstraum“ selbst einmal anzuschauen.

Nachdem die Vorstellung, begleitet von tosendem Applaus, ein Ende fand, machten wir uns nun wieder auf den Weg zurück zum Bahnhof. Einige Schüler holten sich für die Rückfahrt noch etwas zu essen, bevor sich alle in den Zugabteilen wiederfanden. Gegen 22:45 Uhr erreichten wir nun wieder den uns bekannten Fuldaer Bahnhof und machten uns alle müde und glücklich auf unseren Heimweg.

Wenn man mich nun nach meinem Fazit fragen würde, so wäre meine Antwort, dass ich zwar nur semi-zufrieden mit der Inszenierung des Stücks war (für meinen Geschmack war es zu modernisiert und wirkte hin und wieder leicht gezwungen), jedoch trotzdem jedem empfehlen würde, an einem solchen Ausflug teilzunehmen, wenn sie/er die Möglichkeit dazu hat. Selbst diejenigen unter uns, die zuvor nicht wirklich begeistert von der Idee waren, ihren Tag in einem Theater zu verbringen, waren im Nachhinein froh darüber, teilgenommen zu haben. Die Vorstellung war sehr preiswert, insgesamt mehr oder minder gut und des Weiteren hatte man die Gelegenheit, etwas Zeit mit Freunden und Jahrgangskameraden zu verbringen. Auch wenn ich nächstes Schuljahr bereits keine Schülerin dieser Schule mehr sein werde, fände ich es durchaus schön, wenn dieser Theaterausflug Tradition finden würde und fortan jährlich für die oberen Stufen angeboten wird.