Erfolgreiche Präsentationsprüfung? - So geht's!


Die IGS-Reporterin Serafina berichtet:

Letzte Woche brachte ich erfolgreich meine Präsentationsprüfung hinter mich. In diesem Bericht werde ich nun versuchen, Ihnen als Lesern den Weg zu einer guten Präsentation und einer entsprechend guten Note zu pflastern.
 

Ein guter Vortrag beginnt grundsätzlich noch vor der eigentlichen Präsentation – bei der Themenwahl. Hier hatte ich zu Beginn noch keine Vorstellung, für was ich mich letzten Endes entscheiden sollte. Ich begann damit, Freunde und Familienmitglieder nach Ideen zu fragen. Mein Vater hatte letztendlich den Vorschlag, für den ich mich entschied, da ich diesen Zukunft-bezogenen Bereich sehr interessant fand. Meine Präsentation hatte nun also ein Thema: „Technische Singularität – Übernehmen Maschinen die Macht?“

Neben einem Thema ist auch zu einer Fragestellung zu raten. Die kann sich dann nämlich durch die ganze Hausarbeit und durch die Präsentation ziehen und im Fazit beantwortet werden. Es sollte sich hierbei jedoch nicht um eine Frage handeln, die rein sachlich beantwortet werden kann, sondern um eine Fragestellung, die deine eigene Meinung aufzeigt und hervorhebt. Dein Blickpunkt auf das gewählte Thema hebt die Hausarbeit nämlich von einem Wikipedia Bericht ab.

In Schritt zwei wird nun eine Hausarbeit gefordert. Zuerst sollte man sich hierbei eine mögliche Gliederung überlegen und dann möglichst bald seinen Prüfer/Mentor treffen. Mit ihm besprichst du nun die einzelnen Punkte und die Vorgehensweise einer Hausarbeit. Danach beginnt auch schon die eigentliche Schreibarbeit. Besonders wichtig ist es hierbei, sich nicht nur oberflächlich mit dem Thema zu befassen, sondern wirklich in den zu behandelnden Stoff einzutauchen und ihn zu verstehen. Ein weiterer Punkt, auf den man unbedingt achten sollte, sind die Formalitäten. Dinge wie das richtige Zitieren oder das Kenntlichmachen von Quellen wird im Unterricht zuvor meist besprochen und jeder Prüfling bekommt einen Zettel mit allen zu beachtenden Maßnahmen. Während des Schreibens der Hausarbeit kannst du dich bei aufkommenden Fragen immer wieder an deinen Prüfer wenden.

Als ich mit dem Schreibprozess fertig und mit den geschriebenen Seiten zufrieden war, gab ich mehreren Bekannten die Texte, damit sie mir eventuelle Verbesserungsvorschläge und grammatische Unsauberkeiten aufzeigen konnten. Nachdem ich auch ihre Hilfestellungen umsetzte, soweit es mir sinnvoll vorkam, gab ich die Hausarbeit ein letztes Mal vor Abgabe weiter – an meinen Prüfer. Nachdem wir zusammen auch die letzten Unstimmigkeiten verbesserten, fühlte ich mich bereit, die Hausarbeit in die Hände meiner Präsentationsprüfer zu legen. Mein Deutschlehrer pflegt zu sagen, dass Schreiben ein Prozess sei, und wenn ich ihm nicht vorher bereits zustimmte, tue ich es spätestens seit der Hausarbeit. Daher rate ich dir wirklich, dir genug Zeit zum Schreiben zu nehmen und lieber zu früh als zu spät anzufangen, bekannte Gesichter um Hilfe zu bitten und verschiedene Meinungen einzuholen.

Nach dem einzuhaltenden Abgabedatum hast du nun erstmal etwas Zeit zu verschnaufen. Hierbei solltest du dir jedoch nicht zu viel Zeit lassen, bevor du mit dem Vorbereiten der Präsentation beginnst, denn es ist, ähnlich wie die Hausarbeit, zeitaufwendig und ich rate dir, den Vortrag vorher noch vor einigen Bekannten vorzustellen.

Ich entschied mich bei meiner Präsentation für das Programm PowerPoint. Dort hangelte ich mich an meiner Hausarbeit entlang und nutzte in etwa die selbe Agenda. Auch für die Unterpunkte der Gliederung nutzte ich die bereits zuvor geschriebenen Seiten als Vorlage. Als ich mit der Eingabe von Überschriften und Stichpunkten fertig war, kümmerte ich mich um das Design. Ich fügte Bilder ein, suchte ein kurzes Video raus, das dem Thema entsprach, und änderte die Schriftform, bis ich mit dem Produkt zufrieden war. Nun ging es für mich an das Schreiben der Karteikarten. Zuerst kaufte ich mir hier Karten, die so groß waren, dass mehr als genug auf eine Seite passte, jedoch noch klein genug, damit es bei meinem Vortrag nicht ablenkend wirkt. Ich überlegte, wie ich die einzelnen Themen am besten erklären könnte, und da Schreiben auch hier wieder ein Prozess war, schrieb ich die Karteikarten erst einmal auf einem Word Dokument vor, bis ich zufrieden mit dem Endergebnis war. Als alles vorzeigetauglich war, schickte ich die Präsentation meinem Prüfer und ging sie so lange durch, bis ich mich mit der Materie sicher fühlte. Zum Abschluss hielt ich die Präsentation noch vor Verwandten, um mich an das Gefühl gewöhnen zu können, dieses Thema vor anderen Gesichtern zu erklären.

Nun fühlte ich mich bereit für meine Prüfung, welche wenige Tage danach auch schon stattfand. Ich erschien ca. eine Schulstunde vor meiner Präsentation, um mich in dem bereitgestellten Proberaum vorzubereiten und die Präsentation noch ein letztes Mal durchzugehen. Dann war es auch schon Zeit. Das Mädchen, das vor mir präsentierte, verließ den Raum und ich hatte ein paar Minuten Zeit, um alles vorzubereiten. Nachdem die Datei geöffnet und alle drei Prüfer den Raum betreten hatten, ging es auch schon los. Ein paar aufmunternde Worte der Prüfer, ein bestärkendes Lächeln, ein letzter tiefer Atemzug – und ich begann mit meiner Präsentation. Ich versuchte mir währenddessen immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, ruhig zu stehen, Augenkontakt zu halten und Füllwörter vorübergehend aus meinem Vokabular zu streichen. Und es gelang mir auch. Nachdem ich die Präsentation in der vorgegebenen Zeit beendete, erwartete mich nun der schwierige, noch unbekannte Part: die Fragen. Bei dem Gedanken an diesen Teil der Präsentationsprüfung fühlten die meisten Prüflinge, inklusive mir, etwas ungewolltes Unwohlsein. Im Nachhinein betrachtet war diese Angst vor den noch ungewissen Fragen jedoch nicht nötig, denn ich kannte mein Thema in- und auswendig und konnte alle Fragen ausführlich beantworten.

Nach der ca. 20 minütigen Befragung wurde ich nun gebeten, den Raum zu verlassen, damit die Prüfer über meine Note debattieren konnten. Vor der Tür warteten bereits die Prüflinge auf mich, die zeitgleich mit mir dran waren und ebenfalls auf die Verkündung ihrer Note warteten.  Als wir nacheinander wieder hineingebeten wurden, stieg die Aufregung und Neugierde erneut. Nach einer kurzen Selbsteinschätzung bekam ich ein ausführliches Feedback und meine Note. Ich - und viele weitere aus meinem Jahrgang - hatten es zu ihrer eigenen Zufriedenheit geschafft.

Abschließend möchte ich euch gerne noch ein paar Tipps und Tricks verraten, von denen ich mir gewünscht hätte, dass sie mir jemand vor diesem kompletten Prozess gesagt hätte:

  1. Kümmere dich frühestmöglich um einen Prüfer! Jeder Lehrer darf nur eine bestimmte Anzahl an Prüflingen annehmen, also sei bei der Wahl und Anfrage schnell!
  2. Nimm dir genug Zeit für die Dinge! Ich weiß, Schüler tendieren dazu nach dem Motto „Alles auf den letzten Drücker“ zu erledigen, aber die Wahrscheinlichkeit gut abzuschneiden ist  wesentlich größer, wenn du dich langfristig und intensiv mit deinem Thema beschäftigst.
  3. Lass dir helfen! Natürlich ist es dein Thema und du sollst alles allein erarbeiten, aber bei Dingen wie Formulierungen können beispielsweise Eltern sehr gut helfen. Wenn du sie fragst, lesen sie z.B. deine Hausarbeit bestimmt sehr gerne einmal Korrektur.

 

Allen zukünftigen Prüflingen, die diesen Artikel lesen, wünsche ich viel Erfolg!