Tatort Internet - Wann wird's ernst?


Projekt Law4school sensibilisiert Schülerinnen und Schüler der IGS für die Risiken der digitalen Welt

Die IGS-Reporter Lilly und Sina berichten:

Ein harmloser Klick, ein geteiltes Bild, ein Spruch im Gruppenchat – und plötzlich steht man mit einem Bein im Gesetzeskonflikt. Vielen Jugendlichen ist nicht bewusst, dass ihre Online-Aktivitäten strafrechtliche Konsequenzen haben können. Doch was ist erlaubt, was nicht? Genau hier setzt das Projekt Law4school an, an dem die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 7 und 8 sowie deren Eltern an der IGS Schlitzerland teilnahmen.

Hinter Law4school steht Gesa Gräfin von Schwerin, eine erfahrene Rechtsanwältin, die sich seit 2007 intensiv mit den Rechten im digitalen Raum beschäftigt. Als sie damals erstmals einen Fall von Cybermobbing bearbeitete, wurde ihr klar, wie wenig rechtliches Wissen es in diesem Bereich gibt – und wie dringend Aufklärung nötig ist. Seit 2013 hält sie deshalb interaktive Live-Webinare an Schulen, um Jugendliche zu sensibilisieren, Betroffene zu stärken und potenzielle Täter abzuschrecken.

Auch an der IGS Schlitzerland wird dieses Präventionsprojekt bereits seit mehreren Jahren umgesetzt – so auch in diesem Schuljahr. Bereits Anfang Februar erhielten die Eltern eine erste Einführung in die Thematik. In einem speziell für sie konzipierten Webinar wurden sie darüber informiert, womit ihre Kinder im Netz konfrontiert werden: Wie sicher sind Messenger-Dienste? Welche Rechte haben sie an ihren eigenen Bildern? Welche Folgen kann es haben, wenn diese Rechte verletzt werden? Und welche Gefahren bergen Internet-Trends, sogenannte „Challenges“, und vor allem die Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz?

Eine Woche später folgte dann das Live-Webinar für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 7 und 8. In einer Doppelstunde wurden sie mit realen Fallbeispielen konfrontiert: Was kann ich tun, wenn ein privates Foto von mir kursiert? Wie reagiere ich, wenn in meinem Gruppenchat ein Sticker mit rechtsradikalem Inhalt auftaucht? Wie schütze ich mich vor Cybergrooming? Gesa Gräfin von Schwerin beantwortete diese Fragen praxisnah und zeigte immer wieder Wege auf, wie sich junge Menschen im digitalen Raum schützen und auch Verantwortung übernehmen können.

Förderschullehrkraft Andrea Petter, Initiatorin des Projekts an der IGS Schlitzerland, hebt die Bedeutung von Law4school hervor: „Gesa Gräfin von Schwerin überzeugt durch ihre authentische Art, spricht von Erfahrungen, die sie selbst gemacht hat, und geht intensiv auf die rechtlichen Konsequenzen ein. Besonders wertvoll ist, dass sie nicht nur über Risiken aufklärt, sondern auch konkrete Hilfsangebote vorstellt.“ Schließlich geht das Recht im Internet uns alle an. Und Projekte wie Law4school leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass sich Kinder und Jugendliche sicherer im Netz bewegen – und sich ihrer eigenen Verantwortung bewusst werden.

Es verwundert daher nicht, dass das Projekt mittlerweile fester Bestandteil des Medienbildungskonzeptes der IGS Schlitzerland ist, das darauf abzielt, Schülerinnen und Schüler schrittweise mit den notwendigen Kompetenzen für das Leben in einer digitalisierten Gesellschaft auszustatten. Neben der rechtlichen Aufklärung vermittelt das Konzept praxisnahe und alltagsrelevante Medienkompetenzen, um den verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien zu fördern.

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