Suchtpräventionsworkshop im Jahrgang 9 der IGS
Bereits ab Beginn ihrer Schulzeit an der IGS Schlitzerland werden die Schülerinnen und Schüler für gesunde Lebensführung sensibilisiert und in diesem Zusammenhang im sozialen Lernen und mittels verschiedener Projekte gesundheitsfördernd und suchtpräventiv begleitet. In diesem Schuljahr kam auf Bestreben der Beratungslehrkraft für Suchtprävention Katrin Geißler erstmals ein neues Projekt im Jahrgang 9 hinzu: Elisabeth Döring und Sarah Rehnelt von der Fachstelle für Suchtprävention des Vogelsbergkreises kamen für je drei Unterrichtsstunden zu einem interaktiven Workshop in die vier Klassen des Jahrgangs, um mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, sie zu informieren und auf Augenhöhe zu sensibilisieren.
„Was passiert, wenn Menschen ‚kiffen‘ und warum wird überhaupt Cannabis konsumiert?“ „Wie kann ich reagieren, wenn mir jemand einen Joint anbietet?“ „Welche Konsumformen gibt es und hat Cannabis auch Vorteile?“ „Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Marihuana, Haschisch, CBD, THC und synthetischen Cannabinoiden?“ Diesen Fragen stellten sich die Klassen aufmerksam, kritisch und offen und brachten ihr Vorwissen zum Thema in den Workshop ein.
Anhand von klasseninternen Gesprächen, Gruppenphasen und Reflexionen erfuhren die Jugendlichen mithilfe des ‚grünen Koffers’ viel über die Wirkung – und Nebenwirkungen – von Cannabis und die verschiedenen Arten, in denen der Stoff vorkommen kann. Dass es Kleidung aus Hanf als Nutzpflanze gibt und Cannabis mittels ärztlicher Verschreibung auch als Medikament bei Schmerzpatienten und Menschen mit schwerwiegenden Erkrankungen eingesetzt werden kann, überraschte viele der Jugendlichen. Neben diesen positiven Nutzungsweisen der Hanfpflanze erfuhren die 9. Klassen aber auch viel über die Gefahren und Folgen des Konsums als psychoaktive Substanz in Joints, Shishas und in essbarer Form wie Heißhunger, Halluzinationen, Angstzustände und Psychosen, die bei Jugendlichen und Erwachsenen besonders stark auftreten können.
Spätestens seit der deutschlandweiten Teillegalisierung des Konsums von Cannabis vom 1. April 2024 ist es wichtig, dass Jugendliche transparente, altersgerechte und realistische Informationen zum Thema bekommen, die rechtlichen Grundlagen kennen und die Auswirkungen von Cannabiskonsum auf Gehirn und Körper sowie die sozialen Beziehungen der Konsumenten einschätzen können. Das Projekt soll daher in Kooperation mit der Fachstelle für Suchtprävention des Vogelsbergkreises auch im kommenden Schuljahr die suchtpräventive Arbeit an der IGS ergänzen.