IGS-Lesescouts helfen beim Lesenlernen


Gemeinsames Projekt zwischen IGS und Dieffenbachschule schon seit 4 Jahren erfolgreich

„Kannst du mir das mal erklären?“

„Nein, das weiß ich nicht, was das ist.“

„Frau Golle, was bedeutet das?“

Stimmengemurmel, Fragen aus verschiedenen Ecken, dennoch eine ruhige, entspannte Atmosphäre in der schön gestalteten Bücherei der Dieffenbachgrundschule.  An verschiedenen Plätzen sowie in dem angrenzenden Computerraum und in der Leseecke eines benachbarten Klassenraumes sitzen Schülerpaare zusammen. Sie sind jeweils über ein Buch gebeugt.Es wird laut gelesen; meistens sind es die Grundschulkinder, die vorlesen und bei Wörtern, die sie nicht kennen, ihren Lesepartner fragen – und die Gesamtschülerinnen und -schüler lesen aufmerksam mit, verbessern Lesefehler und erklären neue Wörter – und wo sie selber nicht weiterwissen, wird die Lehrkraft gefragt.

Beate Golle hat als Förderschullehrkraft und Lesebeauftragte der IGS Schlitzerland dieses Projekt vor vier Jahren mit Ingrid Stangier als Fachbereichsleiterin Deutsch der Grundschule ins Leben gerufen. Inzwischen hat Ute Gutermuth-Jörns die Koordination seitens der Grundschule übernommen.

Jeweils montags in der ersten Stunde trafen sich die Grundschulkinder, überwiegend aus der zweiten Jahrgangsstufe und die beteiligten IGS-Lesescouts, allesamt aus der Jahrgangsstufe 8, in der Grundschulbücherei zum Lesen. Unterricht fiel dafür nicht aus, denn alle Beteiligten hatten ihren offiziellen Unterrichtsbeginn erst zur zweiten Stunde und nahmen freiwillig das frühere Aufstehen gerne in Kauf

Insgesamt sieben Lesescouts der IGS Schlitzerland haben während des vergangenen Schuljahres bis Mitte März mit Grundschülerinnen und Grundschülern einmal pro Woche gemeinsam gelesen. Dabei hatten sie viel Spaß miteinander, haben nette Bekanntschaften geschlossen und viele neue Bücher kennengelernt. Bei den Grundschulkindern war durchaus eine Verbesserung ihrer Lesefähigkeit spürbar – wobei natürlich eine Lesestunde pro Woche kein nachhaltiges Lesetraining ist, sondern hierfür mindestens vier Wochenstunden nötig wären. Aber es ist ein kleiner Anstoß und hat die jungen Leserinnen und Leser ermutigt, auch Zuhause ein Buch oder eine kurze Geschichte entweder allein oder mit einem Elternteil zu lesen.

Bedingt durch die Schulschließungen während der Coronakrise musste das Projekt leider vorzeitig beendet werden; aber es war nun bereits das vierte Mal, dass das Projekt erfolgreich durchgeführt wurde und es wird sicherlich so bald wie möglich weitergehen

Als Dankeschön gab es von der „Stiftung Lesen“ für jeden Lesescout ein Buchgeschenk, und darüber hinaus einige aktuelle Bücher für die Mediothek der Schule.